Streichinstrumente
Die Familie der Streichinstrumente besteht heute aus vier Mitgliedern. Das kleinste heißt Geige (Violine), das nächstgrößere Bratsche (Viola), gefolgt vom Cello (Violoncello) und dem großen Kontrabaß (Violon). Wie der Familienname bereits andeutet, werden diese Instrumente in erster Linie mit einem Bogen aus ca. 200 Pferdehaaren gestrichen.
Je kleiner das Instrument, desto höher klingt sein Ton und so kommt es, dass im Orchester, dem Streichquartett oder sonstigen Formationen, die Geige in erster Linie für die Melodie, die Bratsche für die zweite Stimme, das Cello für die Mittelstimme und der Kontrabaß für die tiefe Baßstimme eingesetzt wird.
Es ist sinnvoll, wenn die Kinder im Alter von 6-8 Jahren mit dem Spiel auf einem Streichinstrument beginnen.
Die modernen Streicherschulen führen das Kind spielerisch an die vielfältigen Möglichkeiten des Musizierens auf dem Streichinstrument heran. Schon in den ersten Stunden ist das Kind in der Lage, klangvoll mit dem Lehrer zu musizieren, in dem es die Saiten zupft oder streicht und der Lehrer eine Melodie dazu spielt. Mit optischer Hilfe, durch bunte Punkte oder Streifen auf dem Griffbrett, lernt das Kind leicht das richtige Aufsetzen der Finger. Voraussetzung für das saubere Greifen der Töne ist ein gutes Gehör (Unterscheidungsfähigkeit von höheren und tieferen Tönen), welches die meisten Kinder auch besitzen.
Streichinstrumente gibt es in verschiedenen Größen von 1/8 – ¼ - 1/2 – ¾ bis zum ganzen Instrument. Passend zur Körpergroße des Schülers können diese Instrumente bei der Musikschule gegen eine geringe Gebühr ausgeliehen werden oder beim Geigenbauer gekauft und später gegen ein größeres Instrument eingetauscht werden. Auch Musikgeschäfte bieten Streichinstrumente zum Kauf oder zum Leasen an. Beim Kauf oder Ausleihen des Instrumentes ist es sinnvoll, sich vom Lehrer beraten zu lassen.
Geige und Bratsche
Geige und Bratsche sind auf den ersten Blick kaum auseinanderzuhalten. Beide haben vier Saiten. Der Klangkörper der Bratsche ist ca. 9 cm größer als der der Geige.
Der Schwerpunkt der Spielliteratur liegt im Bereich der klassischen Musik, aber vor allem die Geige kann noch viel mehr – sie ist das Hauptinstrument in der Folklore vieler Länder und ein wichtiges Instrument der Zigeuner – und Kaffeehausmusik. Aber damit nicht genug, sie spielt auch in der Jazz- und Rockmusik, vor allem im Folkrock eine tragende Rolle. Die Vielseitigkeit von Geige und Bratsche ist damit nicht erschöpft. Es gibt Werke für die verschiedensten Besetzungen, und so findet sich sicherlich jemand, mit man zusammen musizieren kann.
Cello
Das Cello ist das nächsttiefere Instrument der Streicherfamilie. Anders als Geige und Bratsche steht es mit einem Metallstachel zwischen den Knien des Spielers auf dem Boden. Es wird ausschließlich im Sitzen gespielt. Das Cello ist im Orchester, im Streichquartett, der Salonmusik etc. unentbehrlich. Sein reicher, warmer und leidenschaftlicher Klang etwa im Umfang der menschlichen Stimme macht es zu einem hervorragenden Soloinstrument. Es gibt eine Fülle von Celloliteratur, die für jeden Geschmack etwas Passendes bereithält.
Natürlich wird das Cello hauptsächlich in der sogenannten klassischen Musik eingesetzt, aber darüberhinaus lassen sich mit ihm alle möglichen Melodien ausdrucksvoll zu Gehör bringen. Auch die Rock- und Popmusik hat die Ausdrucksstärke des Cellos erkannt. Dort wird es in etlichen Stücken als besondere Klangfarbe eingesetzt.
Alle Streichinstrumente sind sog. bundlose Instrumente, d.h. sie haben keine festgelegten Töne auf dem Griffbrett (anders als z.B. die Gitarre). Dazu kommen die teilweise ungewöhnliche Haltung des Instrumentes (Geige und Bratsche) sowie der Umgang mit dem Bogen. Wie man sich sicherlich denken kann, dauert es relativ lange, bis man diese Instrumente ordentlich beherrscht und der eigentliche Spaß beginnt. Wer ein Streichinstrument lernen will, braucht Geduld, denn Erfolge dauern bei diesen Instrumenten etwas länger. Wer diese anfänglichen Mühen auf sich nimmt, wird allerdings auch reich belohnt, denn für kaum eine andere Instrumentenfamilie gibt es so viele Kompositionen.
Aufgrund der beschriebenen speziellen Anforderungen (Haltung, Bogen, Intonation) sollte das Spielen von Geige und Bratsche in der Kinderzeit begonnen werden. Bei Cello und Kontrabaß können auch Erwachsene gute Fortschritte machen und viel Spaß am Musizieren erwarten. Da die Ohren bei der Intonation Schwerstarbeit leisten müssen, sollten Kinder durch die Musikalische Früherziehung vorgebildet sein.
Die Unterrichtsform erfolgt im Einzel- oder Gruppenunterricht.