Jährlich begrüßen die Kirchengemeinde St. Marien und die Stadt Telgte rund einhunderttausend Pilgerinnen und Pilger, die die Wallfahrtskapelle mit dem Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes besuchen.

Das Telgter Gnadenbild, aus Pappelholz geschnitzt, ist vor 1348 entstanden. Wie, wann und wo genau ist unbekannt. Die Pietà ist Patronin der Liebfrauengilde, die erstmals 1348 urkundlich erwähnt wird. Das Anliegen dieser Bruderschaft ist die Verehrung der Schmerzhaften Mutter und ihrer Reliquien. Diese wurden bei einer Restaurierung 1991 in ihrem Kopf entdeckt. 1455 wurde ein Leuchter und 1466 ein Dach vor dem Haus der Gottesmutter gestiftet, das die Beter vor Wettereinflüssen schützen sollte. Am zweiten Dienstag nach Pfingsten wurde in einer ganztägigen Umtracht, bei der die Pietà mitgetragen wurde, Stadt und Kirchspiel Telgte unter den göttlichen Schutz gestellt. Ordensleute aus umliegenden Klöstern wallfahrteten nach Telgte, um an der Marienumtracht teilzunehmen. In einer Urkunde aus dem Jahre 1479 wird die erste Kapelle erwähnt, und dass Maria eine Krone trägt.
Die Menschen baten Maria in den Nöten des Alltags um Hilfe und erhofften sich Wunder. Solche Wunder sind zahlreich überliefert.
Dass Telgte schließlich zum Marienwallfahrtsort aufgestiegen ist, verdankt die Stadt dem münsterischen Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen, der von 1650 bis 1678 regiert hat. Er wollte der reformatorischen Bewegung, die 1517 durch Martin Luther ausgelöst worden war und auch das Münsterland erfasst hatte, ein Ende setzen. Dabei spielte die Marienverehrung eine ganz besondere Rolle. 1651 genehmigte der Fürstbischof die erste große Wallfahrt nach Telgte. Am 1. Juni 1654 legte er dann den Grundstein für eine neue Wallfahrtskapelle.
Ab 1701 erhöhte sich die Zahl der Wallfahrten beträchtlich, als der Fürstbischof von Plettenberg bestehende Wallfahrten des Münsterlandes vom niederrheinischen Kevelaer nach Telgte umlenkte.
Ein besonderes Ereignis war das Wallfahrtsjubiläum 1904: damals wurde das Telgter Gnadenbild offiziell vom Papst anerkannt.
Die Osnabrücker Wallfahrt gehört heute zu den größten Fußwallfahrten Deutschlands.
Nach dem zweiten Weltkrieg haben sich zahlreiche neue Wallfahrtstraditionen entwickelt, zum Beispiel die Glatzer Wallfahrt. 1988 wurde - zum 750. Jubiläum der Stadt Telgte - die Kutschenwallfahrt ins Leben gerufen.
Alle Termine der Wallfahrten nach Telgte finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Eine Übersicht der Katholischen Kirchengemeinde St. Marien können Sie hier öffnen/ herunterladen.
Informationen zur Telgter Wallfahrt in Corona-Zeiten finden Sie auf den Seiten von St. Marien.
Zur Homepage der Telgter Wallfahrtsgilde folgen Sie bitte diesem Link.
Pilgern Sie entlang der Rundrouten durch das Telgter Umland oder entdecken Sie die Kreuzwege in Telgte.
Außerdem hat die Wallfahrtsgilde sieben Wallfahrtswege erarbeitet. Diese finden Sie hier.
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