Mannshoch und kopflos steht er da, der Drechsler aus grobem Sandstein gehauen.
Die Rückseite des Torsos ist unbearbeitet, bleibt grober Fels. Umso feiner ist seine Frontseite gearbeitet, je weiter man sich dem Produkt in der kräftigen Hand des Handwerkers zuwendet. Schon die Drechslerschürze fällt glatt und wohlgeformt nach unten. Dazu zwei muskulöse Arme und Hände, an denen heraustretende Adern die harte Arbeit des Drechslers erahnen lassen. Die linke Hand präsentiert das Produkt, den Kreisel oder auch Dop genannt. Dies ist der zentrale Punkt der Skulptur. Der Kopf und mit ihm die Identifizierung eines ganz bestimmten Handwerkers fehlt deshalb bewusst. Das Kunstobjekt konzentriert sich auf das Handwerk an sich und auf den Handwerker ganz allgemein. Gleichzeitig korrespondiert die Gestaltung dieses Kunstobjektes mit den konkreten Arbeitsschritten des Drechslers, der aus einem groben Holzklotz einen fein geschliffenen Dop schält.
Am Standort der Skulptur, in der Ritterstraße, gewissermaßen der Handwerkerstraße des alten Telgte, hat der Drechsler tatsächlich gelebt und gearbeitet. "Ein Dop für ein Butterbrot" steht am rechten Sockel der Skulptur. Genau darin bestand des Drechslers Lohn, wenn er Stadtkinder mit einem Dop glücklich machte.