An zentraler Stelle steht unübersehbar der Stadtausrufer, der von seinem Standort den Markt und seine Zugangsstraßen überblickt.
Bei dieser bronzenen Vollplastik handelt es sich um eines von zehn Kunstwerken, die Prof. Jörg Heydemann für die Stadt Telgte geschaffen hat. Beinahe lebensgroß und fotografisch genau wird die Gestalt des 1913 verstorbenen Heinrich Sauerland dargestellt. Er war der letzte offizielle Stadtausrufer von Telgte und damit das letzte lebende Kommunikationsmedium, das täglich die Stadtbewohner mit Stimme und Glocke über aktuelle Neuigkeiten unterrichtete.
Schaut der Betrachter der Kunstfigur über die Schulter, führen ihn die fast biblischen Sätze "Zuerst war die Ems, eine Furt und der Schnittpunkt bedeutender Handelsstraßen..." in die Gründungsjahre Telgtes. Weitere Aussagen und Buchstaben quellen dem bronzenen Ausrufer aus dem Mund und fließen an Bart und Körper in das Pflaster der Stadt. Dort werden Satzfragmente und aussagekräftige Symbole zu Stadtgeschichte. Im Marktpflaster findet der Besucher u.a. auch die Darstellung einer bronzenen jungen Eiche (= Telge) mit sieben Ästen, Blättern und zwei Eicheln.
Das Motiv, das wir auch im Telgter Stadtwappen wiederfinden, entstammt einem Siegelstempel aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Seit 1238 führt Telgte die Bezeichnung "Stadt". Der Name hat sich aus Telgoth, Telget oder Telgith (Telge = größere Anpflanzung junger Eichen) entwickelt.