Die Propsteikirche St. Clemens ist eine spätgotische Hallenkirche westfälischen Typs. Baubeginn war im Jahre 1522. Sie ersetzte eine alte romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die beim großen Stadtbrand um 1500 vernichtet wurde. Im Jahre 1865 wurde der Kirchturm abgebrochen und anschließend das Kirchenschiff um ein Joch verlängert. Der neue Turm ist im Jahre 1876 fertig gestellt worden. Aus der alten romanischen Kirche stammt das im Chorbogen aufgehängte Kreuz (um 1210). Der Corpus, von einem unbekannten Künstler aus Eichenholz geschnitzt, ist mit Silber beschlagen.
Um 1460 entstanden die zehn Apostelfiguren aus Baumberger Sandstein, die an den Stirnwänden der Seitenschiffe und zwischen den Chorfenstern zu finden sind. Die am Eingang des Chores angebrachte spätgotische Steinmadonna ist eine hervorragende Bildhauerarbeit des 15. Jahrhunderts.
Ein besonderer Schatz der Propsteikirche ist das 1623 entstandene Hungertuch, das im benachbarten Museum RELíGIO aufbewahrt wird. Nahezu dreihundert Jahre lang wurde das Hungertuch in der Fastenzeit im Chorraum der Kirche aufgehängt.
Der Telgter Künstler Ludwig Baur entwarf die Chorfenster (ab 1950), die Motive aus der Offenbarung aufnehmen. Auch die Kirchenfenster des Langhauses, in deren unteren Feldern sich Namen und Wappen verschiedener Gemeinden befinden, die traditionell zur Wallfahrtzeit nach Telgte pilgern, stammen aus seiner Werkstatt.