In einer schmalen Gasse zwischen Herren- und Emsstraße, dem Paotersgängsken, ragt aus einer verklinkerten Mauer unvermittelt ein heller Sandsteinblock in formal ungewöhnlich gekippter Schräglage hervor.
Auf seinem Plateau demonstriert eine bronzene Eidechse die einst machtvolle Stellung ihrer Vorfahren: gemeint sind die Saurier vergangener Epochen. Vor ihr nämlich verharrt demütig-ängstlich ein Mensch, auf Knie und Hände gestützt. Die Eidechse wirkt überdimensioniert, da das "Männlein" auf das Größenverhältnis zwischen einem Saurier und einem Menschen geschrumpft ist.
Hier, in den Gemäuern des alten Telgte, war sie früher zu finden, die Eidechse. Der Lebensraum Stadt gehört heute dem Menschen, obwohl er, der erst seit einigen 100 000 Jahren die Weltbühne bevölkert, dagegen wie eine Eintagsfliege wirkt, die schon dabei ist, ihr eigenes Grab zu schaufeln. Der Mensch im Bild dieses Kunstobjektes jedenfalls erschaudert geradezu symbolträchtig vor der Natur und vielleicht auch vor sich selbst.